Es klappert die Mühle und das Geschirr – Ausflug zum Dreimühlen-Wasserfall
Anstatt wie sonst drei Stunden sinn- und ziellos im Wald umherzuirren, haben wir uns heute für ein echtes Ziel entschieden. Doch was ist ein gutes Ziel? Da man bekanntlich nichts so wenig kennt, wie die Umgebung, in der man lebt, fangen wir am besten dort an. Natürlich muss es eine Sehenswürdigkeit sein und da wir Pfadfinder und Pfadranger sind, möchten wir etwas Besonderes in der Natur mit unserem Besuch beehren.
Die Wahl fällt auf den Dreimühlen Wasserfall in Hillesheim. Da wir das Ziel innerhalb unseres Stammtreffs erreichen müssen, haben wir nicht viel Zeit, um dorthin zu wandern, wenn wir den Wasserfall selbst auch noch ein wenig genießen wollen. Wir entscheiden uns dazu mit dem Auto direkt zum Parkplatz Wasserfall Dreimühlen zu fahren und die 15 Minuten zum Wasserfall zu laufen. Von der Gemeinde als Treffpunkt sind es nur 20-25 Minuten mit dem Auto.
Anspruch
Auf zum Wasserfall
Für drei Euro parken wir (Wer stellt in der Eifel Parkscheinautomaten auf?) und nehmen unsere Ausrüstung auf. Wir sind drei Leiter, drei Mädels und drei Jungs. Los geht‘s Richtung Norden den Weg hinunter – ein Schild „Wasserfall“ weist etwas unspektakulär den Weg. An der Nohner Mühle treffen wir auf den Ahbach, der aufgrund des Dauerregens in den letzten Wochen ein kleines Flüsschen geworden ist. Rechter Hand begegnet uns eine Furt, die zwar zum Queren reizt, aber aufgrund der Witterung auf ein Wiedersehen im Sommer warten muss. Einige Minuten folgt unser Weg dem Bach, bevor dieser einen großen Umweg Richtung Norden einschlägt, nur um ein paar Meter weiter wieder zu unserem Weg zu stoßen.
Während der Bach naturgemäß unten bleibt, krachseln wir bergan unserem Weg durch ein kleines Wäldchen hinterher um dann wie beschrieben sofort wieder bergab auf unser Flüsschen zu treffen.
Auch wenn kein Laub auf dem Weg liegt, ist der steinige und matschige Pfad recht rutschig und kommt an einigen Stellen dem Bach recht nah. Das zwingt uns dazu, hintereinander zu gehen und ab und zu auch den Gegenverkehr passieren zu lassen.
Der Wasserfall – Und es regnet doch…
Nach knapp einer Viertelstunde erreichen wir den Wasserfall, der vollständig und bunt mit Moos bewachsen ist und sich dadurch farblich von der tristen, kahlen Umgebung abhebt.
Es sind nicht die Niagarafälle, aber wir sind zufrieden. Wir mussten nicht acht Stunden hierher wandern und so bleibt uns noch genügend Energie alle Kids in die kleine Höhle zu quetschen – für ein Teamfoto versteht sich – und dann auch als Leiter durch den Regenvorhang in das Innere zu gelangen. Viel Platz ist nicht und wurden wir bisher auch vom Regen verschont (Gott hat uns gutes Ausflugswetter geschenkt), tropft es hier unablässig von der Decke, was einen längeren Aufenthalt ungemütlich macht. Durch das stete Tropfen bilden sich auch Stalaktiten, an denen man sich gehörig den Schädel stoßen könnte, würden sie schon so weit herabgewachsen sein.
Da nicht nur der Wasserfall selbst, sondern auch die felsige Umgebung mit Moos und Algen bewachsen ist, wird jeder Ausflug schnell zu einer Rutschpartie, was dann auch einer der Jungs mit einem völlig nassen Bein beweist. Wie tief der Ahbach ist wissen wir jetzt.
Drei Sterne statt Dreimühlen
Den Höhepunkt unseres Ausflugs bildet das fürstliche Mahl, was uns der Herr Stammleiter auf drei Trangia-Kochern parallel kredenzt. Während auf den ersten beiden Kochern die Bacon-Streifen in Butter brutzeln, kocht der dritte Trangia Wasser für einen wärmenden Tee auf.
Zu den knusprigen Bacon-Streifen gesellt sich jetzt Ei, was dann mit Toastscheiben belegt (es passen doch tatsächlich zwei Scheiben Toast nebeneinander – wenn man will), angebraten und einmal gewendet wird. Eine der Toastscheiben-Ei-Bacon-Kombination wird jetzt mit Tomaten belegt, wahlweise mit Himalaja-Salz gewürzt und mit ein wenig Remoulade verfeinert. Man sagt ja, dass draußen alles besser schmeckt (was sicherlich auch stimmt), aber das hätte jeder von uns auch drinnen gerne gegessen. Lecker!
Zu dem Mahl wird gibt es noch mitgebrachte Getränke und ein paar Knabbereien zum Nachtisch.
Satt und zufrieden – Ab nach Hause
Sicherlich, rückblickend haben wir den ganzen Ausflug eigentlich nur gegessen, sieht man von den paar Metern Fußweg ab, aber es hat sich gelohnt. Wir packen zusammen und versuchen noch im kalten Wasserfallwasser die fettigen, verrußten Pfannen auszuspülen. Geht nicht, aber das war uns klar – ab in die mitgebrachte Plastiktüte für zu Hause.
Gesättigt wie wir waren, gestatteten wir uns den Rückweg über den breiten geteerten Waldweg, welcher parallel zu dem Pfad vom Hinweg gleich schnell zum Parkplatz zurückführt. Nach einer ereignislosen Rückfahrt sind wir wieder an der Gemeinde angekommen; zwar eine halbe Stunde später als geplant, aber einstimmig glücklich mit dem Ausflug.
Der Fotowettbewerb
Während des gesamten Ausflugs machen wir einen kleinen Wettbewerb daraus, wer das beste Foto macht. Das scheint zuerst recht schwierig, aber schon nach kurzer Zeit entdecken wir immer mehr Natur, die es zu fotografieren lohnt. Es ist halt oft nur die Perspektive und ein geübtes Auge für Details. Unsere Pfadfinder/-ranger haben echt klasse Bilder gemacht. Einen Pulitzer-Preis wird es dafür zwar nicht geben, aber vielleicht bauen wir auf der Webseite ja noch einen Bereich für die schönsten Bilder.